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Auf die deutschen Paarlaufduos ist Verlass: Alisa Efimova/Ruben Blommaert und Annika Hocke/Robert Kunkel haben am Wochenende bei Nebelhorn Trophy Silber und Bronze gewonnen. Nikita Starostin belegte Rang neun und das neue Eistanzpaar Charise Matthaei/Max Liebers wurde Elfte.

Die beiden Paare Efimova/Blommaert und Hocke/Kunkel lieferten ein fehlerfreies Kurzprogramm ab. Die Wahl-Oberstdorfer Efimova/Blommaert überzeugten ebenfalls in der Kür zu „Private Investigations“, obwohl sie bei den Solosprüngen wackelten und rückten vom dritten Platz nach dem Kurzprogramm auf Rang zwei (186,17 Punkte). Für sie war es der erste internationale Wettbewerb. „Wir haben zwei Jahre gewartet und wir sind sehr froh, dass wir nun bei Wettbewerben starten können“, sagte Blommaert. Efimova war zuvor für Russland gelaufen und musste zwei Jahre auf ihre Freigabe für die Deutsche Eislauf-Union (DEU) warten. „Es war sehr wichtig, dass wir einen Anfang machen konnten“, meinte die 23 Jahre alte gebürtige Finnin.

Die deutschen Paarläufer nach der Siegerehrung: Annika Hocke/Robert Kunkel (li.) und Alisa Efimova/Ruben Blommaert (Foto: Luca Tonegutti)

Die Berliner Hocke/Kunkel, die jetzt in Italien beim ehemaligen Paarläufer Ondřej Hotárek trainieren, hatten das Kurzprogramm gewonnen und beendeten den Wettbewerb auf dem Bronzerang mit 184,47 Zählern. Sie hatten in der Kür Probleme mit den Einzelsprüngen. „Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis, zumal ich letzte Nacht krank wurde, Fieber und Kopfschmerzen hatte und wir nicht sicher waren, dass wir starten können“, verriet Kunkel.

Den Sieg sicherten sich Deanna Stellato-Dudek/Maxime Deschamps aus Kanada mit 192,74 Punkten – 22 Jahre nachdem Stellato-Dudek damals noch als Einzelläuferin Silber bei der Juniorenweltmeisterschaft in Oberstdorf gewonnen hatte.

Nikita Starostin in den Top Ten

Nikita Starostin verbesserte sich in der Kür um drei Plätze nach dem Kurzprogramm, obwohl er beim dreifachen Axel stürzte. Der Dritte der Deutschen Meisterschaften erzielte 184,96 Punkte. „Ich konnte mit einem Lächeln laufen, aber ich habe noch viele Fehler gemacht. Im KP war ich so nervös, dass meine Beine gezittert haben“, kommentierte Starostin. Der Kanadier Keegan Messing sprang vom dritten Platz nach dem Kurzprogramm noch ganz nach oben und gewann zum zweiten Mal nach 2018 die Nebelhorn Trophy (245,74) vor dem Koreaner Sihyeong Lee (235,71) und seinem Landsmann Roman Sadovsky (222,74).

Die WM-Zweite Loena Hendrickx aus Belgien setzte sich bei den Damen durch, vor allem dank ihres exzellenten Kurzprogramms. In der Kürwertung musste sie sich der Koreanerin Seoyeong Wi geschlagen geben, verteidigte aber insgesamt mit 208,05 Punkten ihre Führung. Wi wurde Zweite mit 193,25 Zählern vor der Estin Eva-Lotta Kiibus (165,21). Kristina Isaev aus Oberstdorf, Zwölfte nach dem Kurzprogramm, konnte wegen Krankheit nicht zur Kür antreten.

Einer der traditionsreichsten Eiskunstlauf-Wettbewerbe der Welt

Die Eistänzer Lilah Fear/Lewis Gibson feierten ihren ersten Sieg bei der Nebelhorn Trophy. Die Briten heizten der Halle mit ihrem Tanz zu Songs von Lady Gaga gehörig ein und gewannen klar mit 206,60 und rund 21 Punkten Vorsprung vor Allison Reed/Saulius Ambruvelicius aus Litauen (185,41) und den Kanadiern Carolane Soucisse/Shane Firus (176,35). Das neue deutsche Duo Charise Matthaei/Max Liebers aus Chemnitz landete bei seinem ersten gemeinsamen Wettkampf auf dem elften Rang mit 136,02 Zählern. „Für unseren allerersten gemeinsamen Wettbewerb sind wir zufrieden. Wir wissen, was wir verbessern müssen und sind zuversichtlich, dass wir unser Saisonziel, die Bundeskadernorm, erreichen werden“, sagte Matthaei.

„Mit dem Abschneiden der deutschen Paare bin ich sehr zufrieden. Zwei Medaillen sind ein sehr gutes Ergebnis für die Deutsche Eislauf-Union“, sagte DEU-Sportdirektorin Claudia Pfeifer. „Alisa Efimova und Ruben Blommaert haben bei ihrem internationalen Debüt überzeugt. Das war nach der langen Wartezeit für sie sehr wichtig und hoffentlich springt für sie noch der eine oder andere Grand Prix-Wettbewerb heraus. Auch Annika Hocke/Robert Kunkel haben sich nach einer schwierigen Saison gut zurückgemeldet.“

Die Nebelhorn Trophy findet seit 54 Jahren im Allgäu statt und ist einer der traditionsreichsten Eiskunstlauf-Wettbewerbe der Welt. 


Nebelhorn Trophy 2022
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