Landeseissportverbände

Am ersten Tag der Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Espoo (Finnland; 25. bis 29. Januar 2023) haben sich die deutschen Paare im Kurzprogramm gut präsentiert und ihre Medaillenchancen für den Kür-Wettbewerb am Donnerstag gewahrt. Die Berliner Annika Hocke/Robert Kunkel liegen aktuell auf dem zweiten Rang, Alisa Efimova und Ruben Blommaert aus Oberstdorf rangieren auf Platz drei. Nikita Starostin steht nach dem Männer-Kurzprogramm in den Top Ten.

Der erste Wettbewerb der EM war für das deutsche Eiskunstlauf-Team ein gelungener Auftakt. Die beiden DEU-Paare stehen nach dem Kurzprogramm in der Ergebnisliste auf den Plätzen zwei und drei. Die Deutschen Meister Annika Hocke/Robert Kunkel (SC Charlottenburg) erzielten mit einer schwungvollen Kür zu Musik von ABBA 67,08 Punkte und reihten sich damit auf Position zwei ein. Besonders schön ausgeführt war ihr Parade-Element, der Dreifach-Wurf-Rittberger. Bis auf den Einzelsprung, der dreifache Salchow, den beide synchron überdrehten, zeigten die Berliner alle Elemente fehlerfrei und glänzten mit ihrer Ausstrahlung auf dem Eis. Ein passendes Geburtstagsgeschenk für ihren Haupttrainer Ondrej Hotarek.

"Wir wussten, dass wir gut vorbereitet sind und waren glücklich endlich laufen zu können", sagt Annika Hocke. "Wenn wir unser Bestes zeigen, ist alles möglich, es liegt also an uns." Das Paar hat an Espoo gute Erinnerungen, es holte hier im Oktober bei der Finlandia Trophy seinen ersten Challenger-Sieg. "Es war sehr schön zu laufen, das Publikum war sehr motivierend", meint Robert Kunkel.

Die deutschen Paare mit der kleinen EM-Kurzprogramm-Medaille (Foto: DEU)

Das zweite deutsche Paar Alisa Efimova/Ruben Blommaert (EC Oberstdorf/SC Berlin) hatte mit dem Dreifach-Twist und dem Dreifach-Wurfrittberger einen starken Programmstart. Beim parallel gesprungenen Dreifach-Toeloop musste Alisa Efimova bei der Landung die Hand zur Hilfe nehmen, hier gab es leichte Abzüge. Insgesamt meldete sich das Paar nach der krankheitsbedingten Absage der Deutschen Meisterschaften Anfang Januar eindrucksvoll zurück. Mit 62,77 Punkten liegen die Schützlinge von Florian Just im Zwischen-Ranking mit gut vier Punkten Rückstand auf Hocke/Kunkel auf Rang drei.

"Wir haben viele deutsche Fahnen gesehen, das war toll", erzählt Ruben Blommaert. "Es ist das dritte Mal, dass wir in dieser Saison in dieser Halle laufen. Wir kennen die Eisbahn und den Warm-Up-Bereich, das ist etwas beruhigend", berichtet Alisa Efimova. Das Paar hatte in Espoo bei der Finlandia Trophy und beim Grand Prix jeweils Silber gewonnen. 

Nur das italienische Paar Sara Conti/Niccolo Macii – Trainingskollegen von Hocke/Kunkel in Bergamo (Italien) – konnte in seinem Tango-Kurzprogramm mehr Punkte als die DEU-Paare sammeln und setzte sich mit 70,45 Punkte an die Spitze. Der Kampf um die EM-Medaillen in der Kür-Entscheidung am Donnerstagabend (26. Januar; ab 18:20 Uhr dt. Zeit live in Stream oder ARD-Mediathek bei sportschau.de und Eurosport 2) ist offen. Die deutschen Paare, die in dieser Saison je eine Medaille in der Grand-Prix-Serie gewinnen konnten, haben sich für das spannende Kürfinale eine gute Ausgangsposition erlaufen.

Nikita Starostin auf Top-Ten-Kurs

Nach dem Kurzprogramm der Männer liegt Nikita Starostin (ERC Westfalen Kunstlauf Dortmund) auf dem erhofften Top-Ten-Kurs. Die ersten beiden Sprung-Elemente – Dreifach-Axel und die Kombination Dreifach-Lutz-Dreifach-Toeloop mit Händen über Kopf – gelangen dem Deutschen Meister gut. Nur der dritte und letzte Sprung, der Dreifach-Flip, den der 20-Jährige eigentlich locker beherrscht, wollte diesmal nicht glücken. Dennoch erzielte der EM.-13. des Vorjahres mit 74,70 Punkte eine ISU-Saisonbestleistung und reihte sich auf dem zehnten Platz ein.

Nikita Starostin in seinem EM-Kurzprogramm (Foto: Hella Höppner / www.eislauffotos.de)

"Ich bin mit meiner Leistung zufrieden, es war besser als bei der letzten EM. Ich habe einen kleinen Fehler gemacht, aber alles andere war sauber ausgeführt", sagt Nikita Starostin. "Es hat Spaß gemacht zu laufen, ich habe versucht mein Bestes zu geben und den Moment zu genießen." Dank seiner Steigerung kann der Schützling von Adam Solya und Jorik Hendrickx am Freitag (27. Januar) in der vorletzten Kür-Gruppe laufen und sein erklärtes Ziel einer Top-Ten-Platzierung erreichen. 

Favorit auf den EM-Titel ist der Franzose Adam Siao Him Fa, der mit zwei Vierfach-Sprüngen, Dreifach-Axel und einer ausgezeichneten Choreographie auf starke 96,53 Punkte kam. Auf den Plätzen zwei und drei stehen als zwei von mehreren Medaillenkandidaten der Italiener Matteo Rizzo (86,46 Punkte) und der ausdrucksstarke Lette Deniss Vasiljevs (84,81 Punkte).

Mehr zur EM:
Das EM-Kurzprogramm der Paare im Re-Live bei sportschau.de
Das EM-Kurzprogramm der Männer im Re-Live bei sportschau.de
DEU-Team, Zeitplan, Ergebnisse, TV & Livestreams auf der EM-Seite

Autor: Pamela Lechner

Partner der DEU:
Die DEU ist seit 2017 Mitglied des Netzwerks GEMEINSAM GEGEN DOPING: