Landeseissportverbände

Am zweiten Tag der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Saitama (Japan; 22. bis 26. März) haben die beiden deutschen Paare Annika Hocke/Robert Kunkel und Alisa Efimova/Ruben Blommaert mit guten Kür-Leistungen zwei Top Ten-Plätze erreicht. Nikita Starostin konnte sich bei den Männern souverän für das Finale qualifizieren. 

Für die EM-Dritten von Espoo (Finnland) Annika Hocke/Robert Kunkel (SC Charlottenburg) lief es in der Kür deutlich besser als im Kurzprogramm. Mit ihrer bislang besten Kür (123,71 Punkte) machten die Berliner sechs Plätze gut und kämpften sich mit insgesamt 184,60 Punkten von Platz 15 auf Rang neun in die Top Ten. Diesmal konnten die Deutschen Meister in den Einzelsprüngen überzeugen: Der Dreifach-Salchow konnte parallel gelandet werden und auch die neu eingebaute Sprung-Sequenz mit zwei Doppel-Axeln gelang perfekt und brachte wertvolle Punkte. Die beiden geworfenen Sprung-Elementen – Flip und Rittberger – stand Annika Hocke ebenfalls. Dementsprechend groß war die Freude bei Trainerin Franca Bianconi und Choreograph Luca Lanotte, die das Paar in Saitama betreuten.  

Anika Hocke & Robert Kunkel mit Trainerin Franca Bianconi und Choreograph Luca Lanotte (Foto: Tanja Flade)

"Ich denke, wir könnten mit der heutigen Leistung nicht zufriedener sein", sagte Annika Hocke nach der Kür. "Gestern im Kurzprogramm war es sehr schwierig. Wir hatten Fehler, aber wir waren auch sehr traurig über das Ergebnis, weil die Komponenten drei Punkte weniger waren als sonst. In der Kür wollten wir einfach nur gut für uns laufen und ein gutes Ende finden, das haben wir geschafft." Die Vorbereitung auf die WM war nicht leicht. "Ich hatte fortlaufend Rückenschmerzen und wir haben bei vielen Elementen nur auf Sparflamme trainiert", erzählte Robert Kunkel, der nach Saisonende eine Reha-Therapie zur Behebung seiner muskulären Probleme plant. Für die nächste Saison will das Paar ein neues Kurzprogramm einstudieren.

Zufrieden mit der WM-Kür: Annika Hocke und Robert Kunkel (Foto: Golden Skate)

Auch das zweite DEU-Paar Alisa Efimova/Ruben Blommaert (EC Oberstdorf/SC Berlin) konnte sich in den Top Ten platzieren. Die EM-Vierten mussten nach Platz sieben im Kurzprogramm ihre Team-Kollgen Annika Hocke/Robert Kunkel und zwei weitere Paare vorbeiziehen lassen. So wurde es mit 184,60 Punkten insgesamt der zehnte Platz bei ihrer WM-Premiere. In der Kür gelangen fast alle Elemente fehlerfrei, nur beim Einzelsprung Dreifach-Toeloop stürzte Alisa Efimova erneut. Den geworfenen Dreifach-Flip- und Rittberger landete die 23-Jährige sicher. Dazu kamen schöne Pirouetten und Hebungen.

Top Ten beim WM-Debüt für Alisa Efimova & Ruben Blommaert (Foto: Golden Skate)

"Wir sind sehr froh, dass wir in der WM-Kür unsere Saisonbestleistung erreichen konnten", sagte Alisa Efimova. Das Paar hatte zwischen den Europameisterschaften und der WM einen wettbewerbsfreien Traingsblock eingelegt, um mit ihrem Trainer Florian Just speziell an den Paarlauf-Elementen zu feilen. "Wir haben gezeigt, dass wir uns seit der EM steigern konnten und können zufrieden sein, die WM mit dem 10. Platz zu beenden", meinte Ruben Blommaert, der nach dem Wettkampf erleichtert war. "Ich habe mich körperlich nicht so gut gefühlt und das Training war schwierig, aber ich denke, dass die Kür okay war. Ich habe versucht, die Vorstellung zu genießen, es waren viel mehr Zuschauer als gestern." Das Paar will in Zukunft verstärkt an den Einzelsprüngen arbeiten.

Mit ihren Resultaten sind die beiden DEU-Paare somit wie bei der EM in Espoo die dritt- und viertbesten europäischen Teams im internationalen Feld. So stehen bei den nächsten Weltmeisterschaften 2024 wieder zwei deutsche Startplätze zur Verfügung. Weltmeister im Paarlaufen wurden die Japaner Riku Miura/Ryuichi Kihara (222,16 Punkte) vor den Ex-Weltmeistern Alexa Knierim/Brandon Frazier (USA; 217,48 Punkte) und den Europameistern aus Italien (Sara Conti/Niccolo Macii; 208,08 Punkte). 

Nikita Starostin souverän fürs Kür-Finale qualifiziert

Der Deutsche Meister Nikita Starostin (ERC Westfalen Kunstlauf Dortmund) konnte sich im Kurzprogramm der Männer mit 75,53 Punkten und Platz 16 locker für das Finale der besten 24 Läufer qualifizieren. Nach dem nicht ganz runden Auftakt – Umstieg bei der Landung des Dreifach-Axel – gelang dem 20-Jährigen ein starkes Programm. Die Kombination Dreifach-Lutz-Dreifach-Toeloop mit Händen über Kopf und der Dreifach-Flip erhielten Pluspunkte in der Ausführung. Dazu glänzte der Schützling von Jorik Hendrickx und Adam Solya in Pirouetten und Skating Skills. 

Nikita Starostin freut sich über sein WM-Kurzprogramm (Foto: Golden Skate)

"Ich bin glücklich, dass ich besser gelaufen bin als bei der EM. Ich habe viel an der Drehung meines Dreifach-Axel und meiner Choreographie und Ausstrahlung gearbeitet", berichtete Nikita Starostin, der seinen Auftritt vor den Zuschauern genossen hat. "Ich habe mein Herz dem Publikum in Japan und der Welt gegeben." Mit diesem guten Gefühl will der WM-23. des Vorjahres in die Kür am Samstag (25. März) gehen.

In Führung liegt Japans Titelverteidiger Shoma Uno (104,63 Punkte), der mit Standing Ovations gefeiert wurde, vor "Quad-God" Ilia Malinin (USA; 100,38 Punkte) und dem Olympia-Fünften Junhwan Cha (99,64 Punkte) aus Südkorea. 

Die kompletten Ergebnisse und mehr Infos finden Sie auf unserer WM-Seite.

Autor: Pamela Lechner


 

Partner der DEU:
Die DEU ist seit 2017 Mitglied des Netzwerks GEMEINSAM GEGEN DOPING: