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Nach dem ersten Tag der Eiskunstlauf-Europameisterschaften 2022 in Tallinn (Estland; 12. bis 16. Januar) liegen die Berliner Minerva Hase und Nolan Seegert nach dem Kurzprogramm der Paarläufer auf einem guten fünften Platz. Trotz des Sturzes von Minerva Hase beim dreifachen Wurf-Salchow, den sie normal sicher steht, erhielt das Paar solide 62,21 Punkte. "Während dem Aufwärmen habe ich gemerkt, dass ich etwas angespannter als sonst wurde. So lief das Kurzprogramm heute nicht so leicht wie sonst", erklärte Minerva Hase. "Unser Ziel ist es immer noch, die Top Fünf zu erreichen, das ist immer noch möglich." Das Paar ist bereits für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking (China; 4. bis 20. Februar) nominiert.

Minerva Hase und Nolan Seegert (Foto: Hella Höppner / www.eislauffotos.de) 

Die WM-13. Annika Hocke und Robert Kunkel (55,17 Punkte) meldeten sich nach einer längeren Wettbewerbspause zurück und qualifizierten sich mit Rang 13 für das Kür-Finale. Unter anderem der Sturz von Annika Hocke beim Dreifach-Salchow kostete wertvolle Punkte. "Wir waren zum ersten Mal in dieser Saison auf einen Wettkampf vorbereitet, wir konnten drei, vier Wochen alles trainieren. Wir haben uns sehr gut gefühlt und hier gut trainiert", sagte Annika Hocke. Das Paar von Bundesnachwuchstrainer Rico Rex hatte den Start bei den Deutschen Meisterschaften Mitte Dezember abgesagt, da Robert Kunkel seine Schulterprobleme auskurieren musste.

EM-Debüt für Letizia Roscher und Luis Schuster

Das dritte deutsche Paar Letizia Roscher (17) und Luis Schuster (20) konnte bei seiner EM-Premiere im Beisein von Trainerin Monika Scheibe Erfahrung für die Zukunft sammeln. Mit 48,77 Punkten und Rang 19 verpassten sie das Finale um rund vier Punkte. Es ist das erste Paar aus Chemnitz seit Aljona Savchenko und Robin Szolkowy, das an Europameisterschaften teilnimmt.

In Führung liegen mit stattlichen Punktzahlen drei russische Paare: Die Weltmeister Anastasia Mishina/Aleksandr Galliamov (82,36 Punkte), die zweimaligen Europameister Evgenia Tarasova/Vladimir Morozov (81,58 Punkte) und die Titelverteidiger Aleksandra Boikova/Dmitrii Kozlovskii (76,26 Punkte). Die Kür-Entscheidung der Paare findet am Donnerstagabend (13. Januar) statt.

Paul Fentz und Nikita Starostin stehen im Finale

Im Herren-Wettbewerb haben sich die beiden deutschen Teilnehmer, Paul Fentz und Nikita Starostin, mit zwei soliden Kurzprogrammen für das Kür-Finale am Freitag (14. Januar) qualifiziert. Eine kämpferische Leistung zeigte Paul Fentz, der nach dem Sturz beim Vierfach-Toeloop zu Beginn den Dreifach-Axel und die Kombination Dreifach-Lutz+Dreifach-Toeloop sicher meisterte. Mit Saisonbestleistung von 76,76 Punkten liegt der viermalige Deutsche Meister vor der Kür auf Rang 11. "Mit meinem Programm bin ich größtenteils zufrieden. Der Sturz beim Vierfach-Toeloop war sehr ärgerlich, da sich der Sprung toll angefühlt hat", sagte der 29-Jährige. "Ich schaue voller Zuversicht auf die Kür-Entscheidung. Der Vierfache wird in der Kür klappen." Sein bislang bestes EM-Resultat hatte der Berliner bei den Europameisterschaften 2020 in Graz mit Platz 8 erzielt.

Paul Fentz mit Trainerin Romy Oesterreich (Foto: DEU)

Der zweite DEU-Starter Nikita Starostin zeigte bei seiner EM-Premiere einen gelungenen Auftritt mit starkem Dreifach-Axel. Mit seiner Leistung erreichte der Schützling von Adam Solya und Jorik Hendrickx als 14. ebenfalls souverän das Finale der besten 24. "Ich bin stolz, dass ich mich für die Kür qualifiziert habe und bin meinem Team dankbar, das an mich geglaubt hat", berichtet der DM-Dritte. "Für die Kür habe ich mir vorgenommen, den Moment noch mehr zu genießen, mit weniger Stress. Die Eisfläche und die Arena kenne ich jetzt, das Publikum ist großartig, wir Sportler erhalten hier eine tolle Unterstützung."

An der Spitze steht mit je knapp 100 Punkten ein junges, russisches Trio: In Führung ist nach dem Kurzprogramm der Junioren-Weltmeister Andrei Mozalev (99,76 Punkte), der ganz kurzfristig als Ersatz für den verletzten Mikhail Kolyada zu seinem EM-Debüt kam. Auf den Rängen zwei und drei liegen seine Team-Kollegen Mark Kondratiuk, der diesjährige Dritte der Neblhorn Trophy, und Evgeni Semenenko, Dritter bei Skate Canada 2021. Am Donnerstag (13. Januar) startet auch die Damen-Konkurrenz mit der sechsmaligen Deutschen Meisterin Nicole Schott.

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Autor: Pamela Lechner

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