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Die deutschen Paare haben am Donnerstagabend bei den Europameisterschaften in Tallinn (Estland; 12. bis 16. Februar) in der Kür nicht ihren besten Tag erwischt. Nach dem fünften Rang im Kurzprogramm schien eine Top-Platzierung für Minerva Hase und Nolan Seegert in Reichweite. Doch der dreifache Wurf-Rittberger, der parallele dreifache Salchow und eine Hebung klappten nicht. Mit der neunten Kür und 168,75 Punkten wurde das Berliner Paar am Ende Achter. "Wir haben uns selbst zu sehr unter Druck gesetzt. Wir hatten das Ziel, hier den vierten Platz zu erreichen", erklärte Minerva Hase nach dem Wettkampf. "Nachdem das Kurzprogramm nicht so gut gelaufen war, wollten wir unbedingt eine gute Kür laufen." Die langen Pausen zwischen Training und Wettbewerb in Tallinn seien für sie ungewöhnlich gewesen. Auf Zeitplan der Olympischen Spiele in Peking (China) will sich das Paar besser einstellen. Zu ihrer Freude erhielten sie direkt nach dem Kür-Wettbewerb die Einladung zum EM-Schaulaufen am Sonntag (16. Januar). 

Minerva Hase und Nolan Seegert in der Kür (Foto: Hella Höppner)

Das zweite deutsche Paar Annika Hocke und Robert Kunkel kam bei seinem Comeback nach Verletzung mit 156,91 Punkten auf den 13. Platz. Die Berliner hatten Probleme bei den Einzelsprüngen und auch ihr Parade-Element, der dreifache Wurf-Rittberger wollte nicht wie im Training gelingen. "Uns fehlt diese Saison die Wettkampf-Erfahrung", sagte Annika Hocke, die schon in die Zukunft blickte. "Es gibt viel zu tun, wir wollen frisch in die neue Saison starten und haben einige Änderungen geplant. Wir sind sehr motiviert und freuen uns darauf."

Die Medaillen im Paarlaufen gingen alle drei nach Russland. Die Weltmeister Anastasia Mishina/Aleksandr Galliamov (239,82 Punkte) sind nun auch Europameister. Silber gewannen die zweimaligen Europameister Evgenia Tarasova/Vladimir Morozov (236,43 Punkte), Bronze ging an Aleksandra Boikova/Dmitrii Kozlovskii (227,23 Punkte).

Nicole Schott Elfte nach dem Kurzprogramm, Weltrekord von Valieva

Ein schönes Tango-Kurzprogramm zeigte bei den Damen die sechsmalige Deutsche Meisterin Nicole Schott. "Ich bin relativ zufrieden, alle Elemente waren sehr sauber", berichtete die 25-Jährige, die sich für die Kombination Dreifach-Flip-Doppel-Toeloop entschied. "Wir hatten ausgemacht, dass ich den Toeloop nur doppelt springe, wenn ich nach dem Flip nicht so gut stehe. Damit bewies die Schülerin von Michael Huth, dass sie zu den besten zwei Einlauf-Gruppen Europas gehört. Für die Kür hat sich die Olympia-Teilnehmerin für Peking vorgenommen: "Ich will für mich gut laufen und mein Bestes zeigen."

Tango von Nicole Schott (Foto: Hella Höppner)

In Führung liegt nach dem Kurzprogramm mit neuem inoffiziellen Weltrekord von 90,45 Punkten die russische Überfliegerin Kamila Valieva, die einen exzellenten Dreifach-Axel mit Händen über Kopf sprang. Überraschend auf Rang zwei steht die WM-Vierte aus Belgien Loena Hendrickx. Denn Russlands Vierfach-Springerin Alexandra Trusova stürzte beim Dreifach-Axel und Weltmeisterin Anna Shcherbakova beim Dreifach-Lutz. Die zwei letzten Gruppen der Damen-Kür am Samstagabend (15. Januar) wird die zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt bei ARD ONE und sportschau.de als Co-Kommentatorin von Daniel Weiß begleiten.

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Autor: Pamela Lechner

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