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Die Mannschaft der Deutschen Eislauf-Union für den Olympischen Team-Wettbewerb im Eiskunstlaufen konnte am Freitag in Peking nur in zwei der drei Disziplinen an den Start gehen. Im Paarlaufen fielen Minerva Hase und Nolan Seegert wegen des Positiv-Tests des Berliners aus. Eine Deutschland-Fahne mit dem Schriftzug "We miss you" und Bildern der Beiden erinnerte an das fehlende Paar in der Team-Box.

So ging das DEU-Team im Feld der zehn weltbesten Eiskunstlauf-Nationen bei den Männern und Eistänzern im Kurzprogramm auf Punktejagd. Der Deutsche Meister Paul Fentz war der erste Eiskunstläufer, der den Wettbewerb bei den Olympischen Winterspielen in Peking (China) eröffnen durfte. Sein Auftritt verlief allerdings nicht nach Wunsch. Aus der zu Beginn geplanten Kombination aus Vierfach-Toeloop-Dreifach-Toeloop wurde nach einem missglückten Absprung ein Dreifach-Toeloop mit unsauberer Landung. So blieb nur noch die Möglichkeit zur Dreifach-Lutz-Doppel-Toeloop-Kombi am Ende. Der Dreifach-Axel in der Mitte des Programms gelang. Mit diesen technischen Schwierigkeiten kam der 29-Jährige insgesamt auf 68,64 Punkte.

Paul Fentz bei seiner zweiten Olympia-Teilnahme (Foto: Robin Ritoss)

"Die letzten zwei Minuten wurde ich im Einlaufen nervös, nicht weil es Olympische Spiele waren, sondern weil der Wettkampf losging", berichtete Paul Fentz in der Mixed Zone. "Beim Vierfach-Toeloop war ich viel zu schnell, da war ich zu energiegeladen." Das Ziel sei gewesen, sein bestmögliches Kurzprogramm zu zeigen, dies habe nicht geklappt. Trotz des Ausfalls des Paares Hase/Seegert sei die Stimmung im Team gut. „Es bringt ja nichts, wenn wir uns alle runterziehen“, sagte der EM-Achte von 2020. „Wir sind als Team stark.“

Mit seiner Vorstellung wurde Paul Fentz unter neun Teilnehmern Neunter. Die zehnte Nation Ukraine konnte aufgrund eines Positiv-Tests in der Männer-Kategorie keinen Läufer an den Start bringen. Den Sieg holte sich mit einer herausragenden Leistung der dreimalige US-Weltmeister Nathan Chen (111,71), der Vierfach-Flip und Vierfach-Lutz-Dreifach-Toeloop in bestmöglicher Ausführung präsentierte. Zweiter wurde der Japaner Shoma Uno (105,46), Dritter der Europameister Mark Kondratiuk (ROC; 95,81).

Olympia-Premiere für Katharina Müller und Tim Dieck 

Die Eistänzer Katharina Müller und Tim Dieck hatten sich für ihre Olympia-Premiere mehr erhofft. Die beiden Dortmunder erwischten keinen guten Tag und hatten in ihrem schrillen Programm mit dem Thema "Joker & Harley Quinn" viele Wackler, unter anderem bei den Twizzles. Das gab Punktabzüge, mit 63,21 Punkten wurden die EM-Zwölften damit Zehnte.

Katharina Müller und Tim Dieck mit ihrem Rhythm Dance (Foto: Robin Ritoss)

"Schön, aber im Endeffekt enttäuschend für uns", sei der Auftritt gewesen, sagte Katharina Müller nach dem Tanz auf dem Eis. "Wir haben sehr viel an der Technik gearbeitet, und es war wieder der Twizzle, mit einem kleinen Stopp." Auf den Wettkampf haben sich die Eistänzer gefreut, mit der Punktzahl sind sie nicht zufrieden. "Wir müssen mit unseren Trainern jetzt analysieren, was nicht gestimmt hat, damit wir das bis zum Individual-Event ausbessern können", meinte Tim Dieck.

Team-Frauen-Kurzprogramm mit Nicole Schott am Sonntag

Vorne lagen im Eistanz die WM-Zweiten aus den USA Madison Hubbell und Zachary Donohue (86,56) vor den Weltmeistern Victoria Sinitsina und Nikita Katsalapov (ROC; 85,05) sowie den Italienern Charlene Guignard und Marco Fabbri (83,83). Das Paarlaufen ging ohne deutsche Beteiligung über die Bühne. Hier gewannen die Olympia-Silbermedaillengewinner von 2018 aus China Wenjing Sui und Cong Han (82,83) das Kurzprogramm hauchdünn vor den Welt- und Europameistern Anastasia Mishina und Aleksandr Galliamov (ROC; 82,64). Auf Platz drei kamen Alexa Knierim und Brandon Frazier (75,00) aus den USA.

Im Zwischenklassement liegt das DEU-Team mit drei Punkten auf dem zehnten Rang. An der Spitze steht mit 28 Punkten die USA, gefolgt von Russland (26), das als ROC unter neutraler Flagge startet, und Gastgeber China (21). Das Team-Kurzprogramm der Frauen findet am Sonntag (6. Februar) statt, hier wird die sechsmalige Deutsche Meisterin Nicole Schott an den Start gehen. Die fünf besten Teams qualifizieren sich für das Kür-Finale, das zum Wochenstart vor Beginn der Einzel-Wettbewerbe entschieden wird.

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Autor: Pamela Lechner

 

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